Erleben und Erlebnis in Gadamers
Wahrheit und Methode
2. überarbeitete und korrigierte Version
Recherchiert von Rudolf Sponsel, Erlangen
Inhalt
Gesamt-Zusammenfassung:
Gadamer gilt als bedeutender Hermeneutiker, so dass eine Auseinandersetzung mit seinen Ausführungen zum Erlebens- und Erlebnisbegriff erforderlich ist.
Zur Darstellung: Ausgewertet werden die
zwei Hauptabschnitte Wortgeschichte und Erlebnisbegriff. Zu beiden gibt
es eine Zusammenfassung der ausgewerteten Fundstellen, die in der Gesamtzusammenfassung
wiederholt wird. e indiziert erleben, erlebt(e,n,es), erlebend(e,n)), Erlebtsein
... E indiziert Erlebnis(se,sen,es) oder Kombinationen
Erlebnis(se,sen,es) ..., z.B. Urerlebnis, Bildungserlebnis. GW steht für
Gadamer Wahrheit und Methode. Nach dem e oder E erfolgt die Zählung,
z.B. bedeutet GW56E1 die Gadamer Wahrheit und Methode, S. 56
die erste Erwähnung Erlebnis. GW57e8 bedeutet Gadamer Wahrheit
und Methode S. 57 die 8. Erwähnung der Gruppe erleben, erlebt(e) ...
Anmerkung für ein Erleben- bzw. Erlebnis Register
sollte jeder Index nur einmal vorkommen, also eineindeutig sein.
1 Aus dem Inhaltsverzeichnis Wahrheit und Methode
c) Die Grenze der Erlebniskunst . Rehabilitierung der Allegorie
66
2 Fundstellen S.52-77 (Erlebnisteil):
3 Erleben wird im Abschnitt "Zur Wortgeschichte
von Erlebnis" behandelt. Gleich zu Beginn, S. 56, führt Gadamer
mehrfach falsch (siehe bitte)
aus:
Hingegen gibt Gadamer eine einfache und klare Definition von erleben3
bzw. Erlebnis3 "etwas wird zum
GW57E8Erlebnis, sofern
es nicht nur GW57e12erlebt
wurde, sondern sein
GW57e13Erlebtsein
einen
besonderen Nachdruck hatte, der ihm bleibende Bedeutung verleiht. "
Ebenso klar und einfach ist Definition von erleben1: "GW57e4Erleben
heißt zunächst »noch am Leben sein, wenn etwas geschieht«.."
(S. 57)
4 Zusammenfassung Gadamer "Der Begriff des Erlebnisses"
S. 60-64
Gadamer plaudert und meint in typisch geisteswissenschaftlicher Manier
viel zum Erlebnisbegriff, aber er klärt und erklärt ihn nicht
hinreichend gründlich. Vielfach sind seine Ausführungen unbelegt
und unverständlich. Es fehlt durchweg an operationalen Beispielen,
wie es empirisch wissenschaftlich
Arbeitenden selbstverständlich ist. Gerade wenn er meint:
Fazit: Teilweise sehr gute, einfache
und klare Definitionen (erleben1, erleben3, Erlebnis2),
aber das grundlegende und zentrale erleben2 wurde gründlich
verkannt.
FN56-2) Lt. freundlicher Auskunft
der Deutschen Akademie in Berlin, die allerdings das
Stichwort GW56E2,Erlebnis'
bisher noch ganz unvollkommen gesammelt hat.
FN56-3) Im Bericht von einer Reise
schreibt Hegel 'meine ganze GW56E3Erlebnis'
(Briefe, ed.
Hoffmeister, III 179) Man muß dabei beachten, daß
es sich um einen Brief handelt,
wo man ungewohnte Ausdrücke und insbes. solche aus
der Umgangssprache sorglos
aufnimmt, wenn man kein üblicheres Wort findet.
So gebraucht Hegel daneben eine
ähnliche Wendung (Briefe III, 55) »nun von
meinem Lebewesen in Wien«. Offenbar
suchte er einen Sammelbegriff, der ihm noch nicht zur
Verfügung ist (wofür auch
der Feminingebrauch an der ersten Briefstelle spricht).
[>57]
[RS: Hegel spricht von "meine ganze Erlebnis", nicht vom erleben]
60: "So wird man Diltheys Prägung des Begriffs
aus der romantischen Vor-
geschichte des Wortes verstehen müssen und sich erinnern, daß
Dilthey
der Biograph Schleiermachers war. Freilich findet sich das Wort GW60E28‚Erlebnis'
bei Schleiermacher noch nicht, ja, wie es scheint, nicht einmal das
Wort
GW60e18‚Erleben'. Aber
es fehlt nicht an Synonymen, die den Bedeutungskreis von
GW60E29Erlebnis besetzen
[FN60-2], und immer ist der pantheistische Hintergrund
deutlich
sichtbar. Jeder Akt bleibt als ein Lebensmoment der Unendlichkeit des
Lebens verbunden, die sich in ihm manifestiert. Alles Endliche ist
Aus-
druck, Darstellung des Unendlichen.
FN60-2) Akt des Lebens, Akt des
gemeinschaftlichen Seins, Moment, eigenes Gefühl,
Empfindung, Einwirkung, Regung als frei Selbstbestimmung
des Gemüts, das ur-
sprünglich Innerliche, Erregung usw.
_
60: Gamma) Der Begriff des GW60E30Erlebnisses
Untersuchen wir nun im Anschluß an die Wortgeschichte die Begriffs-
geschichte von GW60E31Erlebnis',
so können wir aus dem Vorhergehenden ent-
nehmen, daß Diltheys GW60E32Erlebnisbegriff
offenbar beide Momente enthält, das
pantheistische und mehr noch das positivistische, das GW60E33Erlebnis
und mehr
noch sein Ergebnis. Das ist gewiß kein Zufall, sondern eine Folge
seiner
eigenen Zwischenstellung zwischen Spekulation und Empirie, auf die
wir
später noch werden einzugehen haben. Da es ihm darauf ankommt,
die
Arbeit der Geisteswissenschaften erkenntnistheoretisch zu rechtfertigen,
[>61]
beherrscht ihn überall das Motiv des wahrhaft Gegebenen. Es ist
also ein
erkenntnistheoretisches Motiv oder besser das Motiv der Erkenntnistheorie
selber, das seine Begriffsbildung motiviert und das dem sprachlichen
Vor-
gang, den wir oben verfolgten, entspricht. Wie die GW61E34Erlebnisferne
und der
GW61E35Erlebnishunger,
die aus dem Leiden an der komplizierten Apparatur der
durch die industrielle Revolution umgestalteten Zivilisation herrühren,
das Wort GW61E36‚Erlebnis'
im allgemeinen Sprachgebrauch aufsteigen lassen, so
weist der neue Abstand, den das historische Bewußtsein zur Überlieferung
einnimmt, den Begriff des GW61E37Erlebnisses
in seine erkenntnistheoretische Funk-
tion ein. Das charakterisiert eben die Entwicklung der Geisteswissen-
schaften im 19. Jahrhundert, daß sie nicht nur äußerlich
die Naturwissen-
schaften als Vorbild anerkennen, sondern daß sie, aus dem gleichen
Grunde
kommend, aus dem die neuzeitliche Naturwissenschaft lebt, das gleiche
Pathos von Erfahrung und Forschung entwickeln wie sie. Hatte die Fremd-
heit, die das Zeitalter der Mechanik gegen die Natur als natürliche
Welt
empfinden mußte, ihren erkenntnistheoretischen Ausdruck in dem
Begriff
des Selbstbewußtseins und der zur Methode entfalteten Gewißheitsregel
der ,klaren und distinkten Perzeption', so empfanden die Geisteswissen-
schaften des 19. Jahrhunderts eine ähnliche Fremdheit gegenüber
der
geschichtlichen Welt. Die geistigen Schöpfungen der Vergangenheit,
Kunst
und Geschichte gehören nicht mehr zu dem selbstverständlichen
Inhalt
der Gegenwart, sondern sind der Erforschung aufgegebene Gegenstände,
Gegebenheiten, aus denen sich eine Vergangenheit vergegenwärtigen
läßt.
So ist es der Begriff des Gegebenen, der auch Diltheys Prägung
des GW61E38Erleb-
nisbegriffes leitet.
Die Gegebenheiten im Bereich der Geisteswissenschaften
sind nämlich
von besonderer Art, und das will Dilthey durch den Begriff des GW61E39‚Erlebnisses'
formulieren. In Anknüpfung an Descartes Auszeichnung der res cogitans
bestimmt er den Begriff des GW61E40Erlebnisses
durch Reflexivität, durch das
Innesein, und will von dieser besonderen Gegebenheitsweise aus die
Er-
kenntnis der geschichtlichen Welt erkenntnistheoretisch rechtfertigen.
Die
primären Gegebenheiten, auf die die Deutung der geschichtlichen
Gegen-
stände zurückgeht, sind nicht Daten des Experiments und der
Messung,
sondern Bedeutungseinheiten. Das ist es, was der Begriff
des GW61E41Erlebnisses
sagen will: Die Sinngebilde, denen wir in den Geisteswissenschaften
be-
gegnen, mögen uns noch so fremd und unverständlich gegenüberstehen
—
sie lassen sich auf letzte Einheiten des im Bewußtsein Gegebenen
zurück-
führen, die selber nichts Fremdes, Gegenständliches, Deutungsbedürftiges
mehr enthalten. Es sind die GW61E42Erlebniseinheiten,
die selber Sinneinheiten
sind.
Es wird sich zeigen, wie es für Diltheys Denken
von entscheidender
Bedeutung ist, daß als letzte Bewußtseinseinheit nicht
,sensation' oder
Empfindung genannt wird, wie das im Kantianismus und noch in der [>62]
positivistischen Erkenntnistheorie des 19. Jahrhunderts bis zu Ernst
Mach
selbstverständlich war, sondern daß Dilthey dafür GW62E43Erlebnis
sagt. Er begrenzt
damit das konstruktive Ideal eines Aufbaus der Erkenntnis aus Empfin-
dungsatomen und stellt ihm eine schärfere Fassung des Begriffs
des Gege-
benen entgegen. Die GW62E44Erlebniseinheit
(und nicht psychische Elemente, in die
sie sich analysieren läßt) stellt die wirkliche Einheit
des Gegebenen dar. So
meldet sich in der Erkenntnistheorie der Geisteswissenschaften ein
Lebens-
begriff, der das mechanistische Modell einschränkt.
Dieser Lebensbegriff ist teleologisch gedacht :
Leben ist für Dilthey
Produktivität schlechthin. Indem sich Leben in Sinngebilden objektiviert,
ist alles Verstehen von Sinn »ein Zurückübersetzen
der Objektivationen des
Lebens in die geistige Lebendigkeit, aus der sie hervorgegangen sind«.
So
bildet der Begriff des GW62E45Erlebnisses
die erkenntnistheoretische Grundlage für
alle Erkenntnis von Objektivem.
Ähnlich universal ist die erkenntnistheoretische
Funktion, die der Be-
griff des GW62E46Erlebnisses
in der Husserlschen Phänomenologie hat. In der
5. logischen Untersuchung (2.Kapitel) wird ausdrücklich der phänomeno-
logische GW62E47Erlebnisbegriff
von dem GW62E48populären
unterschieden. Die GW62E49Erlebnis-
einheit wird nicht als ein Teilstück
des realen GW62E50Erlebnisstromes
eines Ich
verstanden, sondern als eine intentionale Beziehung. Die Sinneinheit
GW62E51‚Er-
lebnis' ist auch hier eine teleologische.
Es gibt nur GW62E52Erlebnisse,
sofern etwas
in ihnen GW62e19erlebt und
gemeint ist. Zwar erkennt Husserl auch nichtinten-
tionale GW62E53Erlebnisse
an, aber diese gehen als stoffliche Momente in die Sinn-
einheit intentionaler GW62E54Erlebnisse
ein. Insofern wird bei Husserl der Begriff
des GW62E55Erlebnisses
zum umfassenden Titel für alle Akte des Bewußtseins,
dessen Wesensverfassung die Intentionalität ist [FN62-1].
So zeigt sich bei Dilthey wie bei Husserl, in der Lebensphilosophie
so gut
wie in der Phänomenologie, der Begriff des
GW62E56Erlebnisses
zunächst als ein rein
erkenntnistheoretischer Begriff.
Er wird bei ihnen in seiner teleologischen
Bedeutung in Anspruch genommen, aber nicht begrifflich bestimmt. Daß
es Leben ist, was sich im GW62E57Erlebnis
manifestiert, will nur sagen, daß es das
Letzte ist, auf das wir zurückkommen. Für diese begriffliche
Prägung von
der Leistung her lieferte die Wortgeschichte eine gewisse Legitimation.
Denn wir sahen, daß der Wortbildung GW62E58Erlebnis
eine verdichtende, inten-
sivierende Bedeutung zukommt. Wenn etwas ein GW62E59Erlebnis
genannt oder als
ein GW62E60Erlebnis gewertet
wird, so ist es durch seine Bedeutung zur Einheit
eines Sinnganzen zusammengeschlossen. Was als GW62E61Erlebnis
gilt, das ist
ebensowohl von anderen GW62E62Erlebnissen
abgehoben — in denen anderes GW62e20erlebt
wird —, wie von dem sonstigen Lebensverlauf — in dem ‚nichts'
GW62e3erlebt
wird.
Was als ein GW62E63Erlebnis
gilt, das ist nicht mehr bloß ein flüchtig Vorüber-
FN62-1) Vgl. E. Husserl, Logische
Untersuchungen II, 365 Anm.; Ideen zu einer reinen
Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie,
I, 65. [>63]
strömendes im Strome des Bewußtseinslebens — es ist als Einheit
gemeint
und gewinnt dadurch eine neue Weise, eines zu sein. Insofern ist es
ganz
verständlich, daß das Wort in der biographischen Literatur
aufkommt und
letztlich aus autobiographischem Gebrauch stammt. Was GW63E64Erlebnis
genannt
werden kann, konstituiert sich in der Erinnerung. Wir meinen damit
den
Bedeutungsgehalt, den eine Erfahrung für den, der das GW63E65Erlebnis
hatte, als
einen bleibenden besitzt. Das ist es, was noch die Rede von dem inten-
tionalen GW63E66Erlebnis
und der teleologischen Struktur, die das Bewußtsein be-
sitzt. legitimiert. Andererseits aber liegt im Begriff
des GW63E67Erlebnisses
doch auch
der Gegensatz des Lebens zum Begriff. Das GW63E68Erlebnis
hat eine betonte Un-
mittelbarkeit, die sich allem Meinen seiner Bedeutung entzieht. Alles
GW63e21Erlebte ist GW63eE4Selbsterlebtes,
und das macht seine Bedeutung mit aus, daß es
der Einheit dieses Selbst angehört und somit einen unverwechselbaren
und
unersetzlichen Bezug auf das Ganze dieses einen Lebens enthält.
Insofern
geht es wesensmäßig in dem nicht auf, was sich von ihm vermitteln
und
als seine Bedeutung festhalten läßt. Die autobiographische
oder biogra-
phische Reflexion, in der sich sein Bedeutungsgehalt bestimmt, bleibt
in
das Ganze der Lebensbewegung eingeschmolzen und begleitet sie ständig
weiter. Es ist geradezu die Seinsweise des GW63E69Erlebnisses,
so bestimmend zu
sein, daß man mit ihm nicht fertig ist. Nietzsche sagt: »Bei
tiefen Menschen
dauern alle GW63E70Erlebnisse
lange«. [FN63-1] Er meint damit: sie werden
nicht schnell
vergessen, ihre Verarbeitung ist ein langer Prozeß, und gerade
darin liegt
ihr eigentliches Sein und ihre Bedeutung und nicht nur in dem ursprüng-
lich erfahrenen Inhalt als solchen. Was wir emphatisch ein GW63E71Erlebnis
nen-
nen, meint also etwas Unvergeßliches und Unersetzbares, das für
die be-
greifende Bestimmung seiner Bedeutung grundsätzlich unerschöpflich
ist [FN63-2].
Philosophisch gesehen bedeutet die Doppelseitigkeit,
die wir in dem
GW63E72Erlebnisbegriff
aufwiesen, daß dieser Begriff in der ihm zugewiesenen
Rolle, letzte Gegebenheit und Fundament aller Erkenntnis zu sein, nicht
aufgeht. Es liegt noch etwas ganz anderes im Begriff
GW63E73‚Erlebnis',
das nach
Anerkennung verlangt und eine unbewältigte Problematik anzeigt:
sein
innerer Bezug auf Leben [FN63-3].
Es waren vor allem zwei Ansätze, von denen aus sich dies weiterreichende
Thema stellte, das den Zusammenhang von Leben und
GW63E74Erlebnis
betrifft,
und wir werden später sehen, wie Dilthey sowohl als insbesondere
Husserl
sich in die hier vorliegende Problematik verstrickten. Da ist einmal
die
FN63-1) Gesammelte Werke, Musarionausgabe,
Bd. XIV, S. 50.
FN63-2) Vgl. Dilthey, VII, 29 ff.
FN63-3) Dilthey schränkt deshalb
seine eigene Definition von GW63E75Erlebnis
später ein, wenn
er schreibt: »Das GW63E76Erlebnis
ist ein qualitatives Sein — eine Realität, die nicht durch
das Innesein definiert werden kann, sondern auch in das
hinabreicht, das nicht unter-
schieden besessen wird« (VII, 250). Wie wenig der
Ausgangspunkt von der Subjek-
tivität hier ausreicht, wird ihm nicht eigentlich
klar, aber doch in Gestalt eines
sprachlichen Bedenkens bewußt: »kann man
sagen: besessen wird?« [>64]
grundlegende Bedeutung, die Kants Kritik aller substanzialen Seelenlehre
und die von ihr unterschiedene transzendentale Einheit des Selbstbewußt-
seins, die synthetische Einheit der Apperzeption besitzt. An diese
Kritik der
rationalistischen Psychologie ließ sich die Idee einer Psychologie
nach kri-
tischer Methode anschließen, wie das Paul Natorp schon 1888 [FN64-1]unternom-
men und worauf später Richard Hönigswald den Begriff der
Denkpsychologie
gegründet hat [FN64-2].
64: "... Natorp hat durch den Begriff der Bewußtheit, die die
Unmittelbarkeit des GW64e22Erlebens
aussagt, den Gegenstand der kritischen
Psychologie bezeichnet und die Methode einer universellen Subjektivierung
als die Forschungsweise der rekonstruktiven Psychologie entwickelt.
..."
66a: "... Es scheint geradezu die Bestimmung des Kunst-
werks, zum ästhetischen GW66aE77Erlebnis
zu werden, d.h. aber, den GW66ae23Erlebenden
aus dem Zusammenhange seines Lebens durch die Macht des Kunstwerks
mit einem Schlage herauszureißen und ihn doch zugleich auf das
Ganze
seines Daseins zurückzubeziehen. Im GW66aE78Erlebnis
der Kunst ist eine Bedeu-
tungsfülle gegenwärtig, die nicht diesem besonderen Inhalt
ode Gegen-
stand allein gehört, sondern vielmehr das Sinnganze des Lebens
ver-
tritt. Ein ästhetisches GW66aE79Erlebnis
enthält immer die Erfahrung eines un-
endlichen Ganzen. ...
66b: "Sofern das ästhetische
GW66bE80Erlebnis,
wie wir oben sagten, den Gehalt des
Begriffes GW66bE81,Erlebnis' exemplarisch
darstellt, ist verständlich, daß der Begriff
des GW66bE82Erlebnisses
für die Begründung des Standpunkts der Kunst bestim-
mend wird. Das Kunstwerk wird als die Vollendung der symbolischen Re-
präsentation des Lebens verstanden, zu der ein jedes GW66bE83Erlebnis
gleichsam
schon unterwegs ist. Deshalb wird es selber als Gegenstand des ästhe-
tischen GW66be24Erlebens
ausgezeichnet. Das hat für die Ästhetik die Folge, daß
die
sogenannte GW66bE84Erlebniskunst
als die eigentliche Kunst erscheint."
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korrigiert: 01.12.2022 / 30.11.2022 irs Rechtschreibprüfung und gelesen