Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=03.12.2022 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 04.12.22
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie,
    Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich Erleben, und hier speziell zum Thema:

    Erleben und Erlebnis in Freuds Studienausgabe
    im S. Fischer Verlag

    recherchiert von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis

    Sachregistereintrag im Ergänzungsband der Studienausgabe
    Im 11. Ergänzungsband der 10. bändigen Studienausgabe  des S. Fischer Verlages findet sich kein Eintrag Erleben oder Erlebnis. Ich glaube aber nicht, dass Freud Erleben und Erlebnis nicht gebraucht > Erleben und Erlebnis in Freuds Werken. Bereits der 1. Band ergibt für "erleb" 227 Treffer. Anscheinend haben die Sachregisterverfasser der Studienausgabe, die Bedeutung der Begriffe Erleben und Erlebnis als nicht bedeutsam eingeschätzt.



    Erleben und Erlebnis in Freuds Gesammelten Werken (1-17)

    Band-01 aus den Jahren 1892-1899 Kürzel F01

        Zusammenfassung-F01

      Fundstellen: erleb 225, erleben 10 (14 mit Pseudos), erlebt 26, erleben und erlebt zusamen 36, Erlebnis 189.
      Leitsuchbegriff war Erleben. Aber es wurde auch "Erlebnis" miterfasst, wo "erleben" gefunden wurde. Da es hier viele Auslassungen von Erlebnis gibt, wurde "Erlebnis" mit Seitenzahl signiert. Zusätzlich wurden noch  Beispiele zu "erlebt"  erfasst, ebenfalls mit Seitenzahl.
          Erleben und Erlebnis werden nicht definiert oder näher erörtert, auch nicht durch Querverweis, Anmerkung, Fußnote oder Literaturhinweis. Ich vermute, Freud hält diese Begriffe für hinreichend klar und nicht erklärungs- oder begründungsbedürftig. Die erfassten Beispiele sollen fürs Erste genügen, um den irrenführenden, ja falschen  Sachregistereintrag  zu widerlegen und einen Eindruck zu vermitteln, wie Freud Erleben und Erlebnis gebraucht.
      _
      Fundstellen erleben und Erlebnis im Kontext
      Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis

      S.23.1: "... Man konnte ihn sagen hören, die größte Befriedigung, die ein
      Mensch F01e23.1erleben2  könne, sei, etwas Neues zu sehen, d. h. es als
      neu zu erkennen, und in immer wiederholten Bemerkungen kam
      er auf die Schwierigkeit und Verdienstlichkeit dieses „Sehens"
      zurück. ..."

      S.62: "Werke aus den Jahren 1892-1899
      ... schloß, daran zu vergessen, weil sie sich nicht die Kraft zutraute,
      den Widerspruch dieser unverträglichen Vorstellung mit ihrem
      Ich durch Denkarbeit zu lösen.
      Solche unverträgliche Vorstellungen erwachsen bei weiblichen
      Personen zumeist auf dem Boden des sexualen F01e62.1Erlebens2 und
      Empfindens, und die Erkrankten erinnern sich auch mit aller
      wünschenswerten Bestimmtheit ihrer Bemühungen zur Abwehr,
      ihrer Absicht, das Ding „fortzuschieben", nicht daran zu denken,
      es zu unterdrücken."

      S.383: Pseudo "... Kinderleben ..."

      S.384 Fußnote: "... Das Vorstellen sexuellen Inhaltes erzeugt
      bekanntlich ähnliche Erregungsvorgänge in den Genitalien wie das sexuelle F01e384.1Erleben2
      selbst. ..."

      S.434: "Das wichtigste Ergebnis aber, auf welches man bei solcher
      konsequenten Verfolgung der Analyse stößt, ist dieses: Von welchem
      Fall und von welchem Symptom immer man seinen Ausgang ge-
      nommen hat, e n d l i c h  g e l a n g t  m a n  u n f e h l b a r  a u f  d a s  G e-
      b i e t  d e s  sexuellen F01e434.1Erlebens2. Hiemit wäre also zuerst eine
      ätiologische Bedingung hysterischer Symptome aufgedeckt."

      S.450: "d) Eine weitere Einwendung könnte etwa daran Anstoß nehmen,
      daß die Erinnerung der infantilen F01E450.1Sexualerlebnisse1 so großartige
      pathogene Wirkung äußern soll, während das F01e450.1Erleben2 derselben
      selbst wirkungslos geblieben ist. Wir sind ja in der Tat nicht
      daran gewöhnt , daß von einem Erinnerungsbild Kräfte ausgehen,
      welche dem realen Eindruck gefehlt haben. Sie bemerken hier
      übrigens, mit welcher Konsequenz bei der Hysterie der Satz
      durchgeführt ist, daß Symptome nur aus Erinnerungen hervor-
      gehen können. Alle die späteren Szenen, bei denen die Symptome
      entstehen, sind nicht die wirksamen, und die eigentlich wirk-
      samen F01E450.2Erlebnisse1 erzeugen zunächst keinen Effekt. "

      S.511: "... Aus einem
      derartigen Zusammenhange läßt sich etwa verstehen, warum se-
      xuelle F01E511.3Erlebnisse1 des Kindesalters pathogen wirken müssen. Sie
      entfalten ihre Wirkung aber nur zum geringsten Maße zur Zeit,
      da sie vorfallen; weit bedeutsamer ist ihre  n a c h t r ä g l i c h e
      W i r k u n g, die erst in späteren Perioden der Reifung eintreten
      kann. Diese nachträgliche Wirkung geht, wie nicht anders möglich,
      von den psychischen Spuren aus, welche die infantilen F01E511.2Sexual-
      erlebnisse1 zurückgelassen haben. In dem Intervall zwischen dem
      F01e511.1Erleben2 dieser Eindrücke und deren Reproduktion (vielmehr dem
      Erstarken der von ihnen ausgehenden libidinösen Impulse) hat
      nicht nur der somatische Sexualapparat, sondern auch der psy-
      chische Apparat eine bedeutsame Ausgestaltung erfahren, und
      darum erfolgt auf die Einwirkung jener früheren sexuellen F01E511.3Er-
      lebnisse1 nun eine abnorme psychische Reaktion, es entstehen
      psychopathologische Bildungen."

      S.532 Pseudo "... Kinderleben ..."

      S.533: "Das Lebensalter, in welches der Inhalt der frühesten Kindheits-
      erinnerung verlegt wird, ist meist die Zeit zwischen zwei und
      vier Jahren (so bei achtundachtzig Personen in der Beobachtungs-
      reihe der H e n r i). Es gibt aber einzelne, deren Gedächtnis weiter
      zurückreicht, selbst bis in das Alter vor dem vollendeten ersten
      Jahr, und anderseits Personen, bei denen die früheste Erinnerung
      erst aus dem sechsten, siebenten, ja achten Jahre stammt. Womit
      diese individuellen Verschiedenheiten sonst zusammenhängen, läßt
      sich vorläufig nicht angeben; man bemerkt aber, sagen die H e n r i,
      daß eine Person, deren früheste Erinnerung in ein sehr zartes
      Alter fällt, etwa ins erste Lebensjahr, auch über weitere einzelne
      Erinnerungen aus den nächsten Jahren verfügt, und daß die Repro-
      duktion des F01.533.1Erlebens2 als fortlaufende Erinnerungskette bei ihr von
      einem früheren Termin — etwa vom fünften Jahre an — anhebt
      als bei anderen, deren erste Erinnerung in eine spätere Zeit fällt. ..."

      S.534: "Es steht nun im schärfsten Gegensatz zu jener Erwartung und
      muß gerechtes Befremden hervorrufen, wenn wir hören, daß bei
      manchen Personen die frühesten Kindheitserinnerungen alltägliche
      und gleichgültige Eindrücke zum Inhalt haben, die beim F01e534.2Erleben2
      eine Affektwirkung auch auf das Kind nicht entfalten konnten, und
      die doch mit allen Details — man möchte sagen: überscharf —
      gemerkt worden sind, während etwa gleichzeitige Ereignisse [>535]
      nicht im Gedächtnis behalten wurden, selbst wenn sie nach dem
      Zeugnis der Eltern seinerzeit das Kind intensiv ergriffen hatten.
      ..."

      S.552: "Unsere frühesten Kindheitserinnerungen werden immer Gegen-
      stand eines besonderen Interesses sein, weil hier das eingangs er-
      wähnte Problem, wie es denn kommt, daß die für alle Zukunft
      wirksamsten Eindrücke kein Erinnerungsbild zu hinterlassen
      brauchen, zum Nachdenken über die Entstehung der bewußten
      Erinnerungen überhaupt auffordert. Man wird sicherlich zunächst
      geneigt sein, die eben behandelten Deckerinnerungen unter den
      Kindheitsgedächtnisresten als heterogene Bestandteile anszuscheiden,
      und sich von den übrigen Bildern die einfache Vorstellung zu
      machen, daß sie gleichzeitig mit dem F01e552.1Erleben2 als unmittelbare
      Folge der Einwirkung des F01e552.1Erlebten2 entstehen und von da an
      nach den bekannten Reproduktionsgesetzen zeitweise wiederkehren.
      Die feinere Beobachtung ergibt aber einzelne Züge, welche schlecht
      zu dieser Auffassung stimmen. So vor allem den folgenden: In
      den meisten bedeutsamen und sonst einwandfreien Kinderszenen
      sieht man in der Erinnerung die eigene Person als Kind, von
      dem man weiß, daß man selbst dieses Kind ist; man sieht dieses
      Kind aber, wie es ein Beobachter außerhalb der Szene sehen
      würde. Die  H e n r i  versäumen nicht aufmerksam zu machen, daß
      viele ihrer Gewährspersonen diese Eigentümlichkeit der Kinder-
      szenen ausdrücklich hervorheben. Nun ist es klar, daß dieses Er-
      innerungsbild nicht die getreue Wiederholung des damals emp-
      fangenen Eindrucks sein kann. Man befand sich ja mitten in
      der Situation und achtete nicht auf sich, sondern auf die Außen-
      welt."

      Einige Beispiel-Fundstellen für "erlebt"
      Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis

      23.2: "... oder er mußte an den Mythus von Adam denken,
      der jenen von C h a r c o t gepriesenen intellektuellen Genuß
      im höchsten Ausmaß F01e23.2erlebt2 haben mochte, als ihm Gott die
      Lebewesen des Paradieses zur Sonderung und Benennung vor-
      führte."

      S.446: "... Es stört
      nicht, wenn viele Menschen infantile Sexualszenen erleben ohne
      hysterisch zu werden; wenn nur alle, die hysterisch werden, solche
      Szenen F01e446.1erlebt2 haben."
       



    Literatur(Auswahl)
    • Studienausgabe  des S. Fischer Verlages, hier 11. Ergänzungsband mit Sach- und Namensregister.
    • Freud Online.




    Links (Auswahl: beachte)
    • Erleben und Erlebnis im  Vokabular der Psychoanalyse  (kein Eintrag)




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___


    Querverweise
    Standort: Erleben und Erlebnis bei Sigmund Freud.
    *
    Haupt- und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
    Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis
    *
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    z.B. Inhaltsverzeichnis site: www.sgipt.org. 
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    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Erleben und Erlebnis bei Sigmund Freud. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Freud.htm

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    korrigiert: 04.12.2022 irs Rechtschreibprüfung und gelesen



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    04.12.22    irs Rechtschreibprüfung und gelesen * Band 01 Gesammelte Werke gesichtet und die ersten 10 Erwähnungen von erleben signiert sowie 5x Erlebnis(se) und 3x erlebt..
    03.12.22    Angelegt.