Leben und Kontraste - Wie das
Leben so spielt
Geschichten, Denk- und Merkwürdiges, Komisches,
Trauriges und Tragikkomisches
Vorbemerkung: In dieser Reihe werden
Geschichten aus dem Leben aufgegriffen und aus dem Blickwinkel der allgemeinen
und integrativen Psychologie und Psychotherapie - ohne wissenschaftliche
Ansprüche - kommentiert. Leben, das erscheint einerseits ebenso vorbestimmt,
berechenbar, regelgeleitet und manchmal auch eintönig, wie es andererseits
voller Überraschungen, unvorhersehbaren und mitunter nicht wenigen
bunten und vielfältigen Möglichkeiten steckt. Worauf kommt es
an? Worauf soll, kann, muß man achten? Was tun, wenn ...? Wie haben
es andere gemacht? Was kann ich für mich daraus lernen? So wichtig
bestimmte Verhaltensmuster und Grundwerte uns auf der einen Seite erscheinen
mögen, so vielfältig und teilweise auch gegensätzlich sind
doch die Lebensformen. Das Spannungsfeld zwischen individueller Selbstverwirklichung
und sozialem Kulturraum, in den man hineinwuchs und in dem man sich bewegt,
ist weit und groß. Die vergleichende Völkerkunde und Geschichte
lehrt uns, daß es viele, sehr viele Möglichkeiten gibt, sein
Leben zu leben. Daraus folgt zumindest für die Sicherheit der Menschen,
Gruppen und Völker, daß der Mensch einerseits nur mit dem Grundwert
der Toleranz eine Chance hat, in Frieden und Freiheit zu
leben, andererseits aber auch bestimmte Grundwerte von allen eingehalten
werden müssen, damit dies funktionieren kann. Dies alles zeigt sich
hier und jetzt und heute im ganz alltäglichen Leben, da wo man lebt,
arbeitet, NachbarIn, Familienmitglied, KollegIn, BürgerIn und Mitmensch
ist. Allgemein und integrativ zu denken bedeutet: das Ganze und
seine Teile in ihrer Vielfältigkeit, Vielwertigkeit, Schwierigkeit
und Widersprüchlichkeit wahrnehmen zu können. Der intelligente
und soziale Mensch begreift anderes
nicht erst als fremd, feindlich, störend und unverständlich,
sondern gelassen und tolerant zunächst erst einmal nur
als anders. Anders leben und sich verwirklichen
können bedeutet Wahl und damit Vielfalt und Freiheit. Das Eigene unkritisch
und ichbezogen einfach über das Andere zu stellen ist
sicher die Haupt-Quelle vieler sozialer und zwischenmenschlicher Konflikte.
Es wäre erfreulich, wenn diese Reihe, in der das Andere,
Merkwürdige, Ungewöhnliche, Überraschende, die Vielfalt
und die Launen des Lebens mehr im Mittelpunkt stehen, hierfür die
Wahrnehmung ein bißchen erweitern könnte, um vielleicht auch
eigene Möglichkeiten oder Kontraste mehr zu sehen.