Highsociety - Vom Müßiggang und Lotterleben?

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Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT DAS=08.02.01
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Highsociety - Vom Müßiggang und Lotterleben?

Königs-Halbschwester Erbe verpraßt, Arbeiten und Umgang mit Geld nicht gelernt
Die Nürnberger Nachrichten meldeten am 6.2.2001 auf ihrer Seite "Weltspiegel", daß die Halbschwester Prinzessin Marie-Christine des belgischen Königs Albert II. ihr 2-Millionen Erbe "verpraßt" habe. In einem Fernsehinterview ("Notschrei") einen Tag vor ihrem 50. Geburtstag habe sie gestanden, daß sie weder das Arbeiten noch den Umgang mit Geld in ihrer Erziehung gelernt habe. Das Partyleben mit Prominenten aus Hollywood habe nun zu dem finanziellen Desaster geführt. Schuld sei ihre Familie, zu der sie alle Brücken abgebrochen haben soll, weil diese ihr das Arbeiten und den Umgang mit dem Geld nicht beigebracht habe. Nun erhoffe sie sich, wenn ihre Mutter gestorben sein werde, durch eine neue Erbschaft Sanierung. Bis es so weit sei, wolle sie sich als Sprecherin eines Hotels in Las Vegas durch Vermarktung ihrer Namens über Wasser halten.
    Kritische Anmerkung: Wenn sie mit 25 das Könighaus verließ, dann hätte sie in 25 Jahren zwei Millionen "durchgebracht". Dies ergäbe pro Jahr 40.000.- DM und pro Monat rund 3350.- DM oder grob im Durchschnitt rund 1675 Dollar vor Steuern und Sozialversicherung. Für eine Königshalbschwester in Hollywood mit dem angeblichen Lebensstil einer Prominenten könnte das gerade für eine Studentenbude und den Hund gereicht haben, wenn man es kritisch-realistisch sieht. Ich würde sagen: für jemand, der nicht arbeiten und auch nicht mit Geld umgehen kann, hätte sie es angesichts ihrer gesellschaftlichen Stellung erstaunlich lange geschafft. Selbst wenn man eine gute Verzinsung zu Beginn der Vermögensübertragung einkalkuliert, käme die Prinzessin pro Monat auf kaum mehr als rund 5000.- Dollar vor Steuern und Sozialversicherung. Abgesehen davon geht es kaum an, im stattlichen Alter von 50 noch seine Familie für Erziehungsmängel verantwortlich zu machen. Billigt man ihr - wie jedem anderen Menschen - fairerweise einen Verarbeitungs-, Such- und Orientierungsbonus von ca. 10 Jahren zu, so kann man sie spätestens mit um die 30 Jahre herum verantwortlich machen für ihr Leben, für ihr Können und Nichtkönnen, ihre Mängel und Schwächen (die wir mehr oder weniger natürlich alle haben und für die wir Verantwortung übernehmen sollten).
    Und die Moral von der Geschicht´: Trau den Medien so erstmal nicht. Auch Millionen sind schnell weg, wenn erst die Substanz abspeckt. Du kannst nicht ewig Dich berufen, was Deine Eltern Dir nicht schufen. Und für fast alle gibt es eine Zeit, zu entwickeln die Persönlichkeit.
    Allerdings: Den Namen verkaufen, auf den Tod der Mutter und damit auf neues Erbe warten, läßt Hoffnung auch nicht so richtig aufkommen. Also trösten wir uns mit einem Wort aus dem Buch der Bücher: Es ist selten zu früh und niemals zu spät. Zu meinen schönsten Erfahrungen in der Psychotherapie gehört, wenn Menschen auch in späteren Jahren ihr Leben noch einmal umkrempeln. Es ist tatsächlich fast niemals zu spät.

Positiv lebenslehrreich kann man dieser Geschichte für die allgemeine psychologisch- psychotherapeutische Gesundheits- und Heilmittellehre entnehmen, daß arbeiten und mit Geld umgehen wichtige allgemeine Lebenswerte und psychosoziale Heilmittel sein können und meist auch sind. Was nutzt alles Geld der Welt, wenn man es nicht verdienen oder angemessen damit umgehen kann?

Zitierung
Sekretariat SGIPT (DAS). Leben und Kontraste. Wie das Leben so spielt. Aus der Abteilung GIPT "Galerie". Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT. Galerie der Allgemeinen und Integrativen PsychotherapeutInnen [Rubrik[Stichwort/Titel]]. Erlangen: https://www.sgipt.org/galerie/leb/highs.htm
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