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für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT DAS=06.07.1998
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Buchbesprechung - Rezension
"Lehrbuch der Psychotherapie"
Heigl-Evers, A., Heigl, F., Ott, J. & Rueger, U. (1997). Lehrbuch
der Psychotherapie. Luebeck: G. Fischer.
FAZIT: Verfaelschend, Einseitig, Tendenzioes, - Ein Beispiel
einer berufspolitisch motivierten Veroeffentlichung. Allen psychoanalytisch
orientierten TiefenpsychologInnen sehr zu empfehlen, sonst aber niemandem.
Wer nach fairer Repraesentanz gegenwaertiger Psychotherapie sucht, wird
in diesem Werk nicht fuendig werden koennen. Doch hierzu ist es wohl auch
nicht geschrieben worden. Es fehlen ca. 50 % anderer Therapierichtungen,
besonders interessant ist, dass weder die GESTALT-THERAPIE noch
die TRANSAKTIONS-ANALYSE auf 550 Seiten auch nur erwaehnt werden,
geschweige denn einen entsprechenden Abschnitt erhalten. Ein durch und
durch tendenzioeses und damit seinem Anspruch nach unwissenschaftliches
Werk.
Obwohl der Titel nahelegt, dass es sich hier um ein Lehrbuch der
Psychotherapie handeln soll, stimmt das nicht - wie meist -, wenn Richtlinienverfahren
AutorInnen Buecher unter diesem Titel veroeffentlichen. Tatsaechlich beginnen
die HerausgeberInnen sogleich mit dem Bekenntnis: „Dieses Buch will in
die Psychotherapie einfuehren, in eine vornehmlich an der Psychoanalyse
orientierte Psychotherapie ..." (S. IX). Das ist ganz typisch fuer die
AGR-Veroeffentlichungspolitik. Es kommt aber noch viel schlimmer!
Zur Wuerdigung der Therapieverfahren:
Besprochen werden die PA und TP. Und unter dem Hauptkapitel „Psychotherapeutische
Richtungen" werden in eigenen Abschnitten natuerlich unter streng PSYCHOANALYTISCHER
PERSPEKTIVE aufgefuehrt:
VT (Verhaltenstherapie), GT (Klientenzentrierte Gespraechspsychotherapie),
Hypnose und Autogenes Training, Familientherapie, Paartherapie, Psychodrama,
Katathym-Imgaginative Psychotherapie, Gruppentherapeutische Methoden,
Kunst- und Gestaltungstherapie, Musiktherapie, Die leibliche Dimension
im psychoanalytischen Dialog.
Es fehlen explizit (und das sind ca. 50 %, einige kleinere Richtungen
im folgenden nicht beruecksichtigt):
-
ALLGEMEINE PSYCHOTHERAPIE nach Grawe et al. (Bern, Ausbildung seit 1992)
-
ANTHROPOLOGISCHE, EXISTENZ-, DASEINSANALYSE und LOGOTHERAPIE BIOENERGETIK
und KOERPERTHERAPIE, obwohl der Begruender Alexander Lowen aus der Psychoanalyse
kommt und Schueler Reichs war.
-
EKLEKTISCH-INTEGRATIVE THERAPIE der International Academy of Eclectic Psychotherapists
(Internationale Kongresse und Ausbildung seit 1982)
-
GESTALT-THERAPIE, obwohl oder gerade weil der Begruender Friedrich Salomon
Perls Freud-Schueler und Psychoanalytiker war.
-
INTEGRATIVE THERAPIE NACH PETZOLD (seit ca. 1975)
-
INTEGRATIVE THERAPIE der Society for Exploration of the Psychotherapy Integration
(seit 1983 Internationale Kongresse, Ausbildung)
-
INTERPERSONELLE PSYCHOTHERAPIE (z. B. Sullivan, Anchin & Kiesler, Klerman
& Weissman)
-
KOGNITIVE THERAPIE (z. B. Handbuch von McMullin; NLP)
-
MULITMODALE THERAPIE von Lazarus (nur Erwaehnung, keine eigene Darstellung)
-
SCHULEN- UND METHODENUEBERGREIFENDE PSYCHOTHERAPIE der Klinisch / Psychotherapeutischen
PsychologInnen des KLIPS / BDP nach van Quekelberghe (1979)
-
SYSTEMISCHE UND KOMMUNIKATIONSTHERAPIE der Schule von Palo Alto um Paul
Watzlawick, Haley u.a.
-
TRANSAKTIONSANALYSE, obschon der Psychoanalyse sehr nahestehend, hat doch
selbst der Begruender der TA, Eric Berne lange Zeit eine PA-Ausbildung
gemacht, er wurde aber nicht in die PA-Vereinigung aufgenommen, vermutlich
war er zu selbstaendig und kreativ.
Die Psychotherapiegeschichte wird ausserordentlich duenn, unvollstaendig
und einseitig abgehandelt (4 Seiten).
Zusaetzlich werden noch Interdisziplinaeren Aspekten der Psychotherapie,
Allgemeinen und speziellen Wirkfaktoren und der Medizin im Jahre
2000 eigene Abschnitte gewidmet.
R. Sponsel, Erlangen (07/98)
Zitierung
Sekretariat SGIPT (DAS).
Rezensionen. Heigl-Evers, A., Heigl,
F., Ott, J. & Rueger, U. (1997). Lehrbuch der Psychotherapie. Internet
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