Kompendium evidenbasierte Medizin
Clinical Evidence Concise
präsentiert von Rudolf Sponsel, Erlangen
Bibliographie * Verlagsinfo * Inhaltsverzeichnis * Leseprobe * Ergebnisse * Bewertung * Links * Literatur * Querverweise *
Bibliographie: Ollenschläger,
Günter; Bucher, Heiner C.; Donner-Banzhoff, Norbert; Forster Johannes;
Gaebel, Wolfgang; Kunz, Regina; Müller, Otto-Albrecht; Neugebauer,
Edmund & Steurer, Johann (dt. 2007, Hrsg.).Kompendium evidenzbasierte
Medizin. Deutschsprachige Ausgabe von Clinical Evidence Concise. Aus dem
Englischen von Michael Herrmann. In Kooperation mit dem Deutschen Netzwerk
Evidenzbasierte Medizin (DNEbM e.V.).
Huber.
[Verlags-Info].
6. Aufl. 2007. XXXVIII + 1319 S., durchgehend zweifarbig, 4 Abb., 43 Tab.,
Kt. ISBN: 978-3-456-84421-3. EURO 59.95 / CHF 95.00 in den Einkaufskorb
legen. Erschienen 07.03.2007. Preis für Fortsetzungsbezieher: Euro
39.95 / CHF 69.90.
Verlagsinfo: "Medizinische Entscheidungen sind heute «evidence-based». Das Kompendium evidenzbasierte Medizin stellt zu den praktisch wichtigsten Krankheitsbildern die zentralen klinischen Fragen und dokumentiert davon ausgehend verlässliche Ergebnisse zu einzelnen Therapieoptionen.
Inhaltsverzeichnis
Umfangreiches Inhaltsverzeichnis über 22 Kapitel. Ergänzt
durch ein 34seitiges Sachregister.
"Benutzung des Kompendiums evidenzbasierte Medizin
Das Kompendium evidenzbasierte Medizin ist gedacht als erste
Entscheidungshilfe für den klinisch tätigen Arzt, der sich ein
Bild über die verschiedenen Behandlungsoptionen machen möchte.
Für eine genaue Analyse der vorliegenden Belege empfiehlt es sich
jedoch, auf die ausführliche englische Druckversion bzw. Online-Version
von Clinical Evidence zurückzugreifen. In den elektronischen
Versionen sind, wo immer möglich, Links zu den Abstracts der Orginalarbeiten
in PubMed oder veröffentlichten Online-Versionen eingebaut. Auf diese
Weise soll Clinical Evidence für den klinisch tätigen
Arzt auch eine ganz wesentliche Funktion beim raschen Auffinden der relevanten
Originalarbeiten übernehmen. Zu jedem Thema findet sich in der Internet-Version
eine Indexseite, auf der die therapeutischen Maßnahmen, in Abhängigkeit
von ihrer Wirksamkeit tabellarisch verschiedenen Kategorien zugeordnet
sind. Zusammenfassende Kernaussagen über die verfügbaren Belege
zu jeder therapeutischen Maßnahme sind unterhalb dieser Tabelle in
alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Die kompletten Details zur
gefundenen Evidenz, bestehend aus der klinischen Fragestellung, einer summarischen
Erklärung, einer Auflistung von Nutzen und Schäden sowie einem
Kommentar können über einen Hyperlink von der Kategorientabelle
aus erreicht werden.
Einteilung in Kategorien
Für eines der ersten und bekanntesten Produkte der Cochrane Collaboration,
A
guide to effective care in pregnancy and childbirth (1), entwickelten
wir Kategorien zur Bewertung der Wirksamkeit therapeutischer Maßnahmen,
die auch in diesem Buch verwendet wurden:
Die therapeutischen Maßnahmen diesen Kategorien zuzuordnen
ist jedoch nicht immer ganz einfach. Dies liegt zum einen daran, dass die
Kategorien eine Mischung verschiedener Hierarchiestufen darstellen: Höhe
des Nutzens bzw. Schadens, Evidenzniveau (RCT oder Beobachtungsstudie)
und Zuverlässigkeitsniveau der Befunde (repräsentiert durch das
Konfidenzintervall). Zum anderen beruhen viele der für die klinischen
Entscheidungen relevantesten Belege auf Vergleichen zwischen verschiedenen
therapeutischen Maßnahmen und nicht auf Vergleichen mit Placebo oder
Nicht-[>XXIV]behandlung. Soweit notwendig, haben wir den jeweiligen Vergleich
angegeben. Ein drittes Problem ist die Tatsache, dass bestimmte Maßnahmen
nur an einer bestimmten Patientengruppe (z. B. einer Hochrisikogruppe)
getestet oder als wirksam bewertet wurden. Auch dieses haben wir, soweit
möglich, deutlich gekennzeichnet. Vielleicht die schwierigste Aufgabe
war es jedoch, eine konsistente Einordnung über die verschiedenen
Themen hinweg beizubehalten. Um diese Probleme zu reduzieren, arbeiten
wir weiter an einer Verfeinerung der Kriterien zur Einteilung der therapeutischen
Maßnahmen unter die verschiedenen Kategorien.
Im Kompendium evidenzbasierte Medizin sind die Maßnahmen,
anders als in der englischsprachigen Langversion, innerhalb der Kategorien
in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, um den spontanen Eindruck zu
vermeiden, dass zuerst aufgeführte Maßnahmen wirksamer seien
als andere. Wir wären an Rückmeldungen hinsichtlich der Präsentation
der Informationen sehr interessiert, um zukünftige Ausgaben weiter
optimieren zu können. Bitte schicken Sie Ihre Kommentare, Vorschläge
oder Korrekturen an cefeedback@bmj group.com.
Über Clinical Evidence
Die Idee, Clinical Evidence zu schreiben, wurde 1995 anlässlich
eines Telefongesprächs geboren. Tom Mann und seine Kollegen beim NHS
Executive (ausführendes Organ des National Health Service, der Gesundheitsbehörde
Großbritanniens) fragten bei der BMJ Publishing Group an, ob es möglich
sei, ein Buch über medizinische Wirksamkeitsbelege nach Art des British
National Formulary (Zusammenstellung der in Großbritannien zugelassenen
Medikamente) zu schreiben. Sie sahen, dass klinisch tätige Ärzte
unter wachsendem Druck standen, auf dem Laufenden zu bleiben und ihre Tätigkeit
stärker auf Belege zu gründen, dass jedoch nur wenige über
genügend Zeit oder Möglichkeiten verfügten, dies auch zu
tun. Ihre Idee bestand darin, ein Taschenbuch zu veröffentlichen,
das genaue und regelmäßig überarbeitete Zusammenfassungen
der besten zur Verfügung stehenden Belege für medizinische Maßnahmen
enthielt. Sie dachten jedoch nicht, dass der NHS ein derartiges Buch selbst
zusammenstellen könnte. „Es wäre herrlich", sagte Tom Mann, „wenn
irgend jemand das einfach machen würde." Ein kleines Team bei BMJ
begann, an einer Pilotversion eines Buches zu arbeiten, das damals Clinical
Effectiveness Directory hieß.
Seit dieser ersten Version hat sich vieles verändert. In Zusammenarbeit
mit dem American College of Physicians - American Society of Internal Medicine
wurden ein internationales Beratungsgremium gebildet, Treffen klinisch
tätiger Ärzte abgehalten, Gespräche mit Interessengruppen
von Patienten geführt und unzählige gute Ideen früherer
Konzepte unserer Autoren gesammelt. Immer behielten wir währenddessen
eine Gleichung von Slawson et al. (2) im Hinterkopf: Die Nützlichkeit
einer Information ist gleich ihrer Relevanz multipliziert mit ihrer Validität,
geteilt durch die zum Erhalt der Information benötigte Arbeit. Um
so nützlich wie möglich zu sein, bemühten wir uns um ein
hohes Maß an Relevanz und Validität und ein geringes Maß
an Arbeit, was die durch den Leser benötigte Zeit und Anstrengung
betrifft. Wir achteten auch auf Prinzipien der Transparenz und Deutlichkeit.
Die Leser mussten verstehen, woher unsere Information stammte und wie sie
zusammengetragen wurde.
Eine einzigartige Informationsquelle
Clinical Evidence zählt zu einer ständig wachsenden
Anzahl von Quellen von evidenzbasierten Informationen für klinisch
tätige Ärzte. Es hat jedoch einige Merkmale, die es unserer Meinung
nach einzigartig machen.
Häufig werden wir danach gefragt, wodurch sich Clinical
Evidence von den beiden anderen Quellen von Informationen hoher Qualität
unterscheidet: der Cochrane Library und den Zeitschriften ACP
Journal Club, Evidence-Based Medicine, Evidence-Based Mental Health und
Evidence-Based Nursing. Clinical Evidence ist eine Ergänzung
zu der Arbeit der Cochrane Collaboration, die qualitativ hochstehende Systematic
Reviews kontrollierter Studien schreibt und veröffentlicht (4), unterscheidet
sich jedoch auch von ihr. Clinical Evidence kann als „Benutzeroberfläche"
der Cochrane Library angesehen werden, da deren und andere Informationen
hoher Qualität mit großer Genauigkeit an einem Ort zusammengetragen
werden. Viele unserer Berater und Autoren sind aktive Mitglieder der Cochrane
Collaboration. Clinical Evidence ist ebenso eine Ergänzung
zu den evidenzbasierten Zeitschriften und unterscheidet sich dennoch von
ihnen. In den Zeitschriften werden die besten und klinisch relevantesten
Artikel der weltweiten medizinischen Fachliteratur ausgewählt und
zusammengefasst. Gemeinsam bilden [>XXVI] diese Zeitschriften ein wachsendes
Archiv von qualitativ hochstehenden Abstracts einzelner Artikel, von denen
viele nun auf der CD-ROM Best Evidence erschienen sind. Der Ansatz
von Clinical Evidence unterscheidet sich hiervon. Das Buch beginnt
nicht mit den Zeitschriftenartikeln, sondern mit klinischen Fragestellungen.
Einige können beantwortet werden. Zu anderen wiederum kann nur gesagt
werden, dass keine guten Belege gefunden wurden.
Eine fortlaufende Arbeit
Clinical Evidence ist ein in Entwicklung befindliches Projekt.
Uns war vor Beginn klar, dass wir uns an eine enorme Aufgabe heranwagten,
je mehr wir jedoch daran arbeiteten, umso deutlicher wurde deren enorme
Größe. Wir wissen um die Differenz zwischen dem, was wir erreichen
wollen, und dem, was wir bislang erreicht haben. Wir haben uns zwar sehr
darum bemüht sicherzustellen, dass gründliche Durchsuchungen
durchgeführt wurden und die Studien objektiv beurteilt wurden (siehe
unten), dabei haben wir jedoch sicherlich einige bedeutsame Studien ausgelassen.
Um keine ungerechtfertigten Forderungen hinsichtlich der Genauigkeit der
Information zu stellen, wurden eher Sätze verwendet wie „es fanden
sich keine systematischen Übersichten" als „es gibt keine systematischen
Übersichten". Außerdem halfen uns einige Autoren dadurch, dass
sie nach unseren Richtlinien selbst nach Studien suchten und sie beurteilten.
Um die Methoden, die in jedem einzelnen Beitrag verwendet wurden, so genau
wie möglich darzustellen, baten wir jede Autorengruppe, ihre Methoden
kurz darzustellen und so die durchgeführten Suchverfahren und das
Auswahlverfahren für die einzelnen Studien zu beschreiben.
Überarbeitung und Ergänzung von Clinical Evidence
Wir erwarten, dass Clinical Evidence sich im Verlauf seiner
Existenz rasch weiterentwickeln wird. Clinical Evidence könnte
zu einer Produktfamilie werden, die für unterschiedliche Leserkreise
in unterschiedlichen Formaten und Sprachen erscheint. Es wird sich insbesondere
gemäß der Bedürfnisse der klinisch tätigen Ärzte
weiterentwickeln. Wir haben uns sehr darum bemüht, diesen Bedürfnissen
zu entsprechen (nicht zuletzt dadurch, dass wir zu jedem Zeitpunkt klinisch
tätige Ärzte mit einbezogen haben), aber erst wenn Clinical
Evidence in der täglichen klinischen Praxis verwendet wird, können
wir in Erfahrung bringen, wie es am besten weiter zu entwickeln ist. Darum
ist uns Ihr Kommentar so wichtig. Schreiben Sie an cefeedback@bmjgroup.com."
Bewertung: Ein überwiegend nützliches Buch zur Orientierung in evidenzbasierter Medizin. Im Kapitel 22 Psychiatrische Störungen - wie im Sachregister - ist mir aufgefallen, dass z. B. Persönlichkeitsstörungen ohne jeden Hinweis nicht erwähnt werden.
Suchen in der IP-GIPT,
z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site:www.sgipt.org
Buchpräsentation site:www.sgipt.org. |
korrigiert: irs 23.05.2015