Bibliographie: Brueck, R. & Mann, K. (2006). Alkoholismusspezifische Psychotherapie. Manual mit Behandlungsmodulen und CD-ROM mit Arbeitsblättern und Therapeuten-Checklisten. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag.  broschiert, 16,5 x 23,8 cm. 153 Seiten. ISBN 3-7691-1227-X, ISBN-13 978-3-7691-1227-6. EURO 29,95 / SFR 50,50.

Verlagsinfo: "Mit ASP zum Therapieerfolg. Für Psychotherapeuten ist die Behandlung von Alkoholabhängigen eine Herausforderung. Die gängigen psychotherapeutischen Verfahren allein reichen für die Therapie nicht aus. In diesem Manual wird das neue Verfahren der Alkoholismusspezifischen Psychotherapie (ASP) vorgestellt, das speziell für die Therapie von Alkoholabhängigen entwickelt wurde. Seine Wirksamkeit konnte in einer groß angelegten Studie der National Institutes of Health (NIH) nachgewiesen werden. Verschiedene Behandlungselemente fließen in die konkreten Anleitungen für Therapeuten ein, z.B. die Kombination von motivierender Gesprächsführung, kognitiv-behavioralen Interventionen beim Training von Fertigkeiten und die Förderung der Teilnahme an Selbsthilfegruppen.
Behandlungspläne und Formulierungshilfen für die Praxis
Zahlreiche Fallbeispiele
Techniken des Motivational Interviewing
Arbeitsblätter und Checklisten für Therapeuten auf CD-ROM "

Inhaltsverzeichnis > PDF Datei des Verlages: Inhaltsverzeichnis

Leseprobe: > PDF-Datei des Verlages Leseprobe.: [2 Phase 1: Motivationsaufbau, S. 7-12].

Arbeitsblätter frei downloadbar PDF-Datei.

Ergebnisse. Wirksamkeitsnachweis durch eine Studie des NIH.
Im Vorwort wird auf einige gut untersuchte Therapiekonzepte eingegangen:

• KVT. Kognitive Verhaltenstherapie [12 Sitzungen]
• MET motivational enhancement therapy. Kombination  Motivierende Gesprächsführung. [ 4 Sitzungen]
• TSF 12 step faciliation therapy analog dem Vorgehen der Anonymen Alkoholiker. [12 Sitzungen]

Besondere Probleme: Abstinenzziele, Kontrolle und Behandlung der "Ausrutscher"
Ein besonderes Problem beim - gewöhnlich empfohlenen - Therapieziel Abstinenz ist die Kontrolle, ob die Abstinenz auch eingehalten wird und wie zu verfahren ist, wenn sich die KlientIn nicht daran hält. Die Autoren schreiben (S. 19): "Im Idealfall sollte vor jeder ASP-Sitzung ein Atemalkoholtest durchgeführt werden. Der Atemalkohol eines Klienten sollte unter 0,5 Promille liegen, um mit der Sitzung fortzusetzen, ansonsten sollte ein neuer Termin vereinbart werden. Beachten Sie die gesetzlichen Vorschriften bzgl. Haftung, wenn Sie einen Klienten mit erhöhtem Atemalkohol aus Ihrer Praxis entlassen (z.B. Abhalten des Patienten, alkoholisiert Auto oder Fahrrad zu fahren). Dokumentieren Sie, was geschehen ist und was Sie dem Klienten geraten haben."  Die Autoren vermeiden klare Abbruchkriterien von therapeutischer Seite und plädieren für eine explorative, auf jeden Fall nicht verurteilende oder wertende Haltung.

Bewertung: Ein direkt nutzbares Anwendung-Manual und insofern ein wichtiges und nützliches Werk für die praktische Arbeit. Zu wünschen wäre, dass die Frage der Indikation, Kontraindikation und der Abbruchkriterien in der künftigen Entwicklung und bei Neuauflagen einen eigenen Platz und mehr Raum erhält.

Literatur (Auswahl) > S. 101-102.