Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=22.12.2022 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich Erleben, und hier speziell zum Thema:

    Erleben und Erlebnis Wald in Petzold & Orths ForestArt

    Originalrecherche von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Zusammenfassung-PetzoldOrth-Wald: "ForestArt" beschreibt den Wald als erlebnisorientierte psychotherapeutische Ressource. Erleben wird 4x und Erlebnis... 2x genannt. Auf die Begriffe erleben und Erlebnis wird nicht eingegangen, auch nicht durch Querverweis, Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweis. Sie werden wahrscheinlich für allgemeinverständlich und nicht näher definitions-, erklärungs- oder erläuterungsbedürftig gehalten. In der Praxeologie, S. 4, wird dargelegt, wie ein therapeutisches Walderleben durchgeführt werden kann.



    Fundstellen markiert (14p, fett-kursig) e:=Erleben, erlebt 4 ; E:= Erlebnis 2. Lesebeispiel Indizierung: POFA3E1erlebnisorientierter Psychotherapie, P:=Petzold, O:=Orth, FA=:=ForestArt, aus Seite 3 erste Fundstelle Erlebnis...
    Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis

    „Nature Arts, Forest Art – Natur heilend erleben und gestalten“ * [Online]

    "Seit langem inspiriert uns die Natur in unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten des „künstlerischen Ausdrucks“ und der „kreativen Gestaltung“. Heutzutage gibt es viele Ansätze der „NatureArts“ oder „LandArts“, in welchen Natur, Kunst und Therapie verbunden werden. Zu ihnen gehören z.B. ForestArt Therapy und Gartentherapie.

    Integrative NatureArts und ForestArt Therapy
    Natur heilend erleben und gestalten, Ilse Orth, Hilarion G. Petzold, Hückeswagen

    2: "... Nachstehend sei eine kompakte Umschreibung von „NatureArts“ gegeben:
    »NatureArts in ihren vielfältigen Formen und Wegen (LandArt, Forest Art, EcoArt,
    Environmental Art/Umweltkunst, Ecovention, etc.) haben sich als künstlerische Genres seit
    den 1960er Jahren mit und ohne ökologische Bezüge entwickelt als Initiativen
    professioneller Künstler aber vielfach auch von Autodidakten und Naturaktivisten mit dem
    Ziel, Natur zu POFA2e1erleben, zu erfahren und zu gestalten, in der Natur und mit der Natur zu
    arbeiten. Oft sollen von den NatureArts ästhetische Erfahrungen, Gestaltungsräume und
    poietische Gestaltungsmöglichkeiten im Naturkontext genutzt werden, um für Natur zu
    sensibilisieren, in künstlerischen Betrachtungen, Meditationen und Gestaltungen vermittels
    künstlerischer Medien (Malerei, Plastik, Collage, Installation, Poesie, Musik, Tanz,
    Performance etc.) ihre Großartigkeit und Erhabenheit, ihre Schönheiten, zuweilen auch ihre
    Hässlichkeiten und ihre Gefährlichkeit aufzuzeigen. Kunst hat immer einen ko-
    respondierenden Begegnungs- und Auseinandersetzungscharakter und deshalb oft eine
    politische Dimension. NatureArts wollen auch auf Gefährdung von Natur aufmerksam
    machen, ihre Beschädigungen anprangern und Naturschutz bzw. Nachhaltigkeitsinitiativen
    unterstützen. NatureArts wollen Menschen aufrütteln, sich für Natur zu engagieren, was
    immer zugleich ein Engagement für sich selbst als Teil der Natur bedeutet. Sie haben damit
    auch therapeutische Qualitäten – „nature heals“ – und persönlichkeitsentwickelnde
    Potentiale „growing with nature“, die auch in den Naturtherapien genutzt werden« (Petzold,
    Orth 2017c)."

    3: "...  Die Naturtherapien ermöglichen die Schulung der Selbstempathie
    vermittels angeleitetem, eigenleiblichem Spüren durch multisensorische Stimulation, durch
    Bewegungsaktivierung, Entspannungs-Spannungsregulation sowie durch ästhetische
    Erfahrungen. Problembearbeitende Gespräche mit der Naturtherapeutin/dem
    Naturtherapeuten im Schutzraum beschirmender, naturtherapeutischer Einzel- und
    Gruppensettings out-door und in-door fördern überdies Naturempathie insgesamt. Sie
    sensibilisieren für die Verletzlichkeit und Gefährdetheit der Natur und empowern das
    Engagement für die Natur, für ihren Schutz und ihre Pflege: caring for nature and for people
    im Sinne eines modernen Green Care Konzeptes. « (Petzold, Orth 2017c)

    Es wird in dieser Definition deutlich, wie stark die künstlerischen Naturtherapien an den
    Fundus POFA3E1erlebnisorientierter Psychotherapie und an die Formen der Creative Arts Therapie
    anschlussfähig sind und von deren theoretischen und praxeologischen Erfahrungs- und
    Forschungswissen profitieren können. So unterscheiden wir in therapeutischer LandArt und
    ForestArt zwischen aktiven und rezeptiven Arbeitsmodalitäten, die ein poietisch-produktives
    Gestalten, aber auch ein betrachtendes, ja kontemplativ-meditatives Aufnehmen
    ermöglichen: in rezeptiver Naturbetrachtung „out-door“ – etwa im Betrachten großer
    Landschaften oder von Kostbarkeiten im Mikrobereich der Natur wie ziselierte Blattgerippe
    oder betaute Spinnennetze. In-door-Arbeit nutzt das Anschauen von Natur-Bildbänden mit z.
    B. mit GerontopatientInnen. Oft kommen intensive R e s o n a n z e n auf. „Resonanzarbeit“
    (Petzold 1987b) auf die multisensorischen Eindrücke der Natur im „eigenleiblichen Spüren“
    hat ein hohes POFA3E2erlebnisaktivierendes, heilendes Potential. Sie sensibilisiert aber auch für
    Naturzerstörung und empowert Menschen, sich dagegen zu stellen, sich für die Natur zu
    engagieren.
    ..."
     

        "4. Praxeologie
    Forest Art Therapy ist eine naturtherapeutische Interventionsmethode, die im Wald, am
    Wald, im Bezug auf Wald, für den Wald und seine Besucher immer wieder auch durch den
    Wald in aktiver und rezeptiver Ausrichtung eingesetzt wird (Petzold, Petzold-Heinz, Sieper
    1972; Petzold, Ch. 1972) um Selbstempathie, Fremdempathie gegenüber anderen
    „Menschentieren“ und non-human animals und gegenüber Bio- und Ökotopen,
    Landschaften, der Natur insgesamt zu entwickeln: Naturempathie. Sie ist so wichtig, weil sie
    [>4] so allumfassend ist und zwischenmenschliche Empathie einschließt, die kognitive
    Empathiedimensionen des Verständnisses und die emotionale des Mitgefühls sowie die
    sensumotorische des Mitschwingens (Petzold, Wiedemann 2019a). Wir beginnen oft einen
    therapeutischen Waldbesuch mit einem „multisensorischen Spaziergang“ mit „allen Sinnen“
    wahrzunehmen, den exterozeptiven Aussensinnen (was strömt mir zu?) und den
    interozeptiven Binnensinnen (was sind meine eigenleiblichen Resonanzen?). Nach einigen
    Minuten ruhigen Gehens erfolgt ein erstes „Innehalten“ um nachspürend, nachsinnend
    wahrzunehmen, zu em-pfinden, was in uns ist und in Gedanken Worte dafür zu finden, sie
    innerlich oder leise wispernd auszusprechen. Der sprachmächtige Mensch als Kulturwesen
    braucht Worte. Sie verbinden Natur und Kultur. Die Naturdichtung zeigt das. Und so
    wechseln Weitergehen und Innehalten. Mit dem dritten oder vierten Verweilen wird Zeit für
    einen kurzen Austausch über das POFA4e1Erleben in Paaren oder Kleingruppen gegeben. Das „Teilen
    der POFA4e2erlebten Resonanzen“ schafft Verbundenheit und Gemeinsamkeit des Gefühls dem
    Wald, der Natur gegenüber, ein „ökologisches Gemeinschaftsgefühl“. Das ist wichtig, um
    „geteilte Ökophilie“, Naturliebe zu entwickeln, die die anderen einschließt. Die „Liebe der
    Verbundenheit“ schafft Sicherheit und Kraft, um für ein gutes Miteinander tätig zu werden,
    denn das gewährleistet Gesundheit und heilt Beschädigtes und Krankes. Nach dem
    Austausch von 10 bis 15 Minuten wird die Waldbegehung fortgesetzt als ein langsames
    Schreiten mit atemtherapeutischen Instruktionen, „den Wald zu atmen“, ihn aufzunehmen,
    seine Düfte und Aromen. Wieder Innehalten, ganz „Nase sein“, die Luft über die Zunge
    streichen lassen, „den Wald riechen und schmecken“! Dann werden „sensorische
    Zeitfenster“ freigegeben, in denen TeilnehmerInnen sich auf Sinnesmodalitäten ihrer Wahl für
    jeweils fünf Minuten zentrieren können: den Wald tasten, den Wald hören, etwas im Detail
    ansehen usw.). Bis hierhin war das POFA4e3Erleben auf rezeptives Aufnehmen orientiert, jetzt aber
    gilt es einen Schritt zum aktiven Gestalten zu tun. Das kennzeichnet die therapeutischen
    NatureArts. Sie wollen Menschen kreativieren, ihnen helfen, „aus der Resonanz“ zu
    gestalten und zwar so, dass die Natur dadurch nicht beschädigt wird. Kunsttherapeutische
    Möglichkeiten bieten sich da an: Sich niedersetzen, das Schreibheft nehmen, die inneren
    Resonanzen niederschreiben. Solches „Green Writing“, Prosatexte, Gedichte, Assoziationen
    usw. (Klempnauer 2018; Petzold, Petzold-Heinz, Sieper 1972), werden im Gespräch geteilt.
    Andere nehmen den Skizzenblock und Zeichnen oder Aquarellieren aus „ihrer Resonanz“
    und da findet sich manchmal „ein Mörike des Pinsels“ (Petzold 1969IIf). Wieder andere
    „collagieren“ mit Naturmaterialien vom Boden – Laub, Zweige, Borken, Zapfen, Steine etc.
    Das sind „Werke auf Zeit“, Inspirationen/Kreationen des Moments. Sie werden
    photographiert und dann wird der ursprüngliche Zustand des Ortes wieder hergestellt. Das
    ist wichtig! Forest Art Therapie lässt keine Skulpturen, Installationen, Mandalas, was auch
    immer, im Wald zurück. Man nimmt stattdessen „innere Bilder“ und Atmosphären des
    Waldes und die Erinnerungen an die eigene Kreativität und die Ko-kreationen mit anderen
    „nature lovers“ nach Hause. Walderinnerungen werden dann in den Realitäten des
    Alltagslebens zu „Quellen der Kraft und Gesundheit“. Sie stärken unsere Naturempathie und
    damit auch die Empathie für uns selbst (Petzold, Mathias-Wiedemann 2019), denn wir sind
    Teil der Natur (Petzold 2019e)."
     



    Literatur (Auswahl)
    • „Nature Arts, Forest Art – Natur heilend erleben und gestalten“ * [Online]
    • Petzold, H. G. (2015b): „Green Meditation“ – Ruhe, Kraft, Lebensfreude. Green Care 2, 2-5; https://www.fpi-publikation.de/artikel/textarchiv-h-g-petzold-et-al-/index.php und erw. POLYLOGE Ausgabe 05/2015. https://www.fpi-publikation.de/polyloge/alle-ausgaben/05-2015-petzold-hilarion-g-2015b-green-meditation-ruhe-kraft-lebensfreude.html.
    • Petzold, H. G. (2019e): Natur sein, Natur-Sein – Nature embodied in time and space, in Kontext/Kontinuum. „Ökologische Intensivierungen“ im Integrativen Ansatz der Therapie und Supervision. POLYLOGE 10/2019, https://www.fpi-publikation.de/polyloge/alle-ausgaben/10-2019-petzold-h-g-2019e-natur-sein-natur-sein-nature-embodied-in-time-and-space-in.html
    • Petzold, H. G. (2019p): Öko-Care und Naturempathie: Caring for Nature and Caring for People! Waldtherapie fördert Naturverbundenheit und ökopsychosomatische Gesundheit. Paper für die Tagung Schutzgemeinschaft Deutscher Wald 24. - 25. Sept 2019. Bielefeld,

    • https://www.sdw.de/cms/upload/Projekte/Kongress_WaldGesund/Petzold.pdf
    • Petzold, H. G., Ellerbrock, B., Hömberg, R. (2018a): Die neuen Naturtherapien. Handbuch der

    • Garten-, Landschafts-, Waldtherapie und Tiergestützten Therapie, Green Care und
      Green Meditation. Bd. I. Bielefeld: Aisthesis.
    • Pfeifer, E. (2020): Natur in Psychotherapie und Künstlerischer Therapie. Theoretische,

    • methodische und praktische Grundlagen. 2 Bände. Gießen: Psychosozial Verlag.


    Links (Auswahl: beachte)
    • „Nature Arts, Forest Art – Natur heilend erleben und gestalten“ * [Online]




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___


    Querverweise
    Standort: Erleben und Erlebnis Wald in Petzold & Orths ForestArt
    *
    Haupt- und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
    Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis
    *
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Erleben und Erlebnis Wald in der ForestArt von Petzold & Orth. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/ForestArt.htm
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    korrigiert:22.12.2022 irs Rechtschreibprüfung und gelesen




    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    22.12.2022    irs Rechtschreibprüfung und gelesen
    22.12.2022    Angelegt, ausgewertet und präsentiert.