Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=15.01.2008 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 15.01.19
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail: sekretariat@sgipt.org_ Zitierung  &  Copyright

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Kunst, Bereich Galerie,  hier speziell Porträts von R. Sponsel aus dem Katalog Der Charakter und sein Preis, und hier speziell:

    Trotz alledem!
    In memoriam 15.1.1919

    Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg
    aus: Der Charakter und sein Preis.

    Abteilung VII:
    Arbeiterbewegung, wissenschaftlicher Sozialismus, Sozialdemokratie
    (als sie noch eine war):
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    von Rudolf Sponsel, Erlangen
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    "Freiheit ist immer Freiheit des anders Denkenden." 
    Quelle: Levi, Paul (1922, Hrsg.) Die Russische Revolution. Verlag Gesellschaft und Erziehung G.m.b.H., S. 109, Online
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    102 LIEBKNECHT, Karl 1871 - 1919

    Sozialist und Kommunist, leidenschaftlicher Kriegsgegner, Sohn Wilhelm Liebknechts, Kampfgefährte von Rosa Luxemburg. Gymnasium in Leipzig, Rechtswissenschaft in Berlin, Promotion 1896 Dr. jur., danach Militär, an- schliessend als Anwalt in Berlin tätig. Wegen seiner Schrift (1906) 'Militarismus und Antimilitarismus' bekommt er eineinhalb Jahre Festungshaft. 1908 preußisches Abge- ordnetenhaus, 1912 Reichstag. Außerordentlich verhaßt bei der Reaktion, wegen seiner Fähigkeit, politische Skandale zu enthüllen, insbesondere die Methoden der Rüstungsfirmen, über Beamtenbestechung an Rüstungs- aufträge heranzukommen. Bei Kriegsbeginn gehört er zu den 15 sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten, die in der Fraktion die Kriegskredite ablehnen, jedoch überstimmt werden.  Bei der allerersten Abstimmung beugten sich die Oppositionellen noch der Parteidisziplin, schweren Herzens, doch schon am 2.12.1914 stimmt Karl Liebknecht als einziger Abgeordneter im Reichstag gegen weitere Kredite und zeichnet sich damit als der letzte konsequente Sozialdemokrat alter Prägung aus.
    Bei der dritten Abstimmung trat Otto Rühle, der die berühmte Geschichte der Europäischen Revolution schrieb, an seine Seite. Liebknecht wurde 1916 von der Fraktion ausgeschlossen, inzwischen war er eingezogen worden und mußte an vorderster Front Stellungen ausheben. Im Mai 1915 erschien sein Flugblatt 'Der Feind steht im eigenen Land', auch die Zeitung der Gruppe 'Internationale' wurde sogleich verboten. Rosa Luxemburg und Karl L. gaben dann die Spartakusbriefe heraus, deshalb wurde die Gruppe bald nur noch die 'Spartakusgruppe' genannt. Am 1. Mai wollte die Gruppe öffentlich demonstrieren und einem Aufruf  L.s folgen 10.000 auf dem Potsdamer Platz in Berlin (1916). Unmittelbar nach seinem Schrei 'Nieder mit dem Krieg, nieder mit der Regierung' wurde er verhaftet und wegen Hochverrat angeklagt. Er wurde erst zu zweieinhalb, dann zu vier Jahren 1 Monat Zuchthaus verurteilt. Hinzu kam Ausstoßung aus dem Heer und Aberkennung der bürger- lichen Ehrenrechte, womit er sein Reichstagsmandat verlor, worauf er dem Gericht zugerufen haben soll: 'Kein General trug je eine Uniform mit so viel Ehre, wie ich den Zuchthauskittel tragen werde.' Im Zuchthaus schrieb er die Gedichtbände 'Sturm, mein Geselle' und 'Ob sie mich auch zerbrechen - sie beugen mich doch nicht'. 
    Am 23.10.1918 wurde die Amnestie durchgesetzt. Karl Liebknecht übernahm, düster und fanatisch geworden, die Führung der Spartakusgruppe, Rosa Luxemburg gab täglich die 'Rote Fahne' heraus. Am 15.1.1919 erscheint sein letzter Artikel 'Trotz alledem!'. Am gleichen Tag wird er aufgespürt und zusammen mit Rosa Luxemburg brutal ermordet.
        Lit.: Bartel, W.  "Karl Liebknecht"  Dortmund 1974

    104  LUXEMBURG, Rosa 1870-1919

    Sozialistin. Als jüngstes Kind einer Kaufmannsfamilie an der polnisch-russischen Grenze geboren. Frühzeitig auf- rührerisch, bereits mit 17 Jahren bei Sozialrevolutionären Zirkeln. Ihr Auftreten kostet die begabte Schülerin die Goldmedaille. Erste Flucht vor drohender Verhaftung 1889. Studium in Zürich (Natur- und Staatswissenschaf- ten), dort lernt sie die führenden marxistischen Russen kennen, u.a. Vera Sassulitsch. Wird zusammen mit Leo Jogisches (ermordet 1919) Gründerin der 'Polnischen Sozialistischen Partei'. Rosa L. promoviert 1899 über 'Die industrielle Entwicklung Polens'. Zwischendurch lebt sie in Paris, kommt über eine Scheinheirat zur deutschen Staatsbürgerschaft, arbeitet in der Dresdner Redaktion kurzfristig mit, steigt jedoch aus, als man ihr die Reform der Zeitung verweigert. Greift mit großer Schärfe in die Revisionismusdebatten ein. Erste Verurteilung 1904 zu drei Monaten wegen einer Rede gegen den Militarismus. Während der Revolution 1905 in Rußland geht sie nach Warschau, um zu helfen. Gerät in Haft, wird jedoch wegen Krankheit 1906 gegen Kaution freigelassen. Danach Reise nach Petersburg und Finnland. Zurückge- kehrt setzt sie sich für den Massenstreik als politisches Mittel ein und verfaßt verschiedene Kampfschriften. 1907 nimmt sie den Platz des ausgewiesenen Hilferding ein und schreibt zwei Werke zur Nationalökonomie. Mit Karl Liebknecht stritt sie leidenschaftlich und unbeirrt gegen den Militarismus. Sie bekommt 1 Jahr Gefängnis, weil sie es wagte, auf einer Versammlung zu äußern: "Wenn uns zugemutet wird, die Mordwaffe gegen unsere französischen Brüder zu erheben, so erklären wir: nein, das tun wir nicht!". Nachdem die sozialdemokratische Fraktion für sie völlig unerwartet die Kriegskredite bewil- ligt, gerät sie in verzweifelte Resignation. Sie beschloß mit Mehring und anderen, den Kampf gegen den Krieg und die Kriegspolitik der Partei aufzunehmen, hierzu kam eine Zeitschrift heraus, die verboten werden sollte und zur Hochverratsanklage führte. Rosa L. kam ins Gefängnis. Bald wurde ihre Gruppe wegen der Spartakusbriefe "Spartakusbund" genannt. Erst am 9.11.1918 kann sie von Breslauer Arbeitern aus dem Gefängnis befreit wer- den. Aus dem Spartakusbund ging die kommunistische Partei Deutschlands hervor, der R. L. das Programm gab. Im Januaraufstand 1919 wird sie durch drei Ge- wehrkolbenschläge und einen Gehirnschuß ermordet und in den Wehrkanal geworfen.

    Lit: siehe Hilferding und romono.
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    Literatur (Auswahl)



    Links (Auswahl: beachte)
    • Trotz alledem!  Flugblattext. DieFormulierung hat in der Freiheits- und Arbeiterbewegung Tradition > [W]
    • Liebknecht-Luxemburg-Demonstration [W].
    • Zentralfriedhof Friedrichsfelde: Die Gräber der Revolutionsopfer [A]
    • Der Stern (13.1.2004) zum Liebknecht-/Luxemburg-Mord.
    • Der Standard (18.1.2008): Berlin: Zehntausende erinnerten an Luxemburg und Liebknecht.
    • FES (2004).
    • Fembio: Rosa Luxemburg. [A]




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
     
    "Ein zu Unrecht geneigter Kaiser sagt zornig und hochmütig zu einem seiner Beamten: Verschwinde, für mich bist du nicht länger Beamter. Der Beamte erwidert unerschrocken: Und für mich bist du nicht mehr Kaiser."           Matthäus von Paris
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    Querverweise
    Standort: Karl Liebknecht u. Rosa Luxemburg (in memoriam 15.1.1919)
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Aus: Der Charakter und sein Preis. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/galerie/rs/DCUSP/ArbBew/KLRL.htm
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    korrigiert: irs 15.01.08



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    15.01.19    Freiheits-Zitat.
    01.06.18    URL Adresse korrigiert.
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