Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=25.12.2022 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 25.12.22
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
    E-Mail: sekretariat@sgipt.org  _ Zitierung  &  Copyright
    Anfang
    _Erleben und Erlebnis in Karl Jaspers Allgemeiner Psychopathologie_ Datenschutz_ Überblick__Rel. Beständiges _Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ English contents__ Service_iec-verlag__Dienstleistungs-Info * _ Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich Erleben, und hier speziell zum Thema:

    Erleben und Erlebnis in Karl Jaspers Allgemeiner Psychopathologie

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis

    Zusammenfassung Jaspers Allgemeine Psychopathologie: Die erste Auflage 1913 markierte einen Meilenstein in der Psychopathologie. Seine große Pioniertat war wahrscheinlich seine phänomenologische Grundhaltung mit der er den Kranken, den er immer als Menschen begriff, und den Pathologien begegnete ("Alle Kritik ist Unsinn gegenüber dem Erleben des Unmöglichen, Beringer", S. 64). Seit 1946 erscheint das 748-Seiten Werk in unveränderten Auflagen. Erleben und Erlebnis kommen sowohl im Inhaltsverzeichnis als auch im Sachregister vor. Erleben wird von Jaspers 1946ff in den ersten rund 30 Erwähnungen S.2-73, nicht definiert oder näher erläutert, sondern anscheinend als allgemein verständlicher Grundbegriff verwendet, der keiner Definition oder näheren Erläuterung bedarf, auch nicht durch Querverweise, Anmerkung, Fußnote oder Literaturhinweis. Aber das  Erleben, vor allem das gestörte, wird über das ganze Werk hindurch an vielen Stellen mit Beispielen eindrucksvoll dargestellt. Während in der 3. Auflage 1923 mit 458 Seiten erleben, erlebt und Erlebnis 658 Erwähnungen erzielen, sind es in der letzten Auflage von 1946 mit 748 Seiten nur noch 272 (falls Google Books es richtig erfasst hat). Bezogen auf die Seitenanzahl ergibt dies für die 3. Auflage 1.44 (658/458) und für die 4. Auflage 0.36 (272/748). Nach diesen Verhältniszahlen haben erleben und Erlebnis 75% in der 4. und letzten Auflage an Erwähnens-Bedeutung eingebüßt.



    Allgemeine-Psychopathologie-1923, 3. A. [Online-PDF]
    Sachregister Erlebnisformen 392ff., Erlebnis völliger Ohnmacht 86f.

    e:= Erleben 140, erlebt 152, E:= Erlebnis 366
    Indizierungslesebeispiel: JP Jaspers Allgemeine Psychopathologie, 3 := 3. Auflage 1923, es folgt die Seite, e:= erleben, erlebt(e,en,es), E:= Erlebnis ...

    Die ersten rund  25 Fundstellen:
    Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis
     




    Allgemeine-Psychopathologie-1946, völlig neu bearbeitete Auflage, danach unveränderte Neuauflagen [GB]:

        Sachregistereinträge:

      Fundstellen in Google Books [Abruf 25.12.2022]
      erleben 99; erlebt 92; Erlebnis 71; innere Wahrnehmung 9 Pseudotreffer, da Google nicht nach "innerer Wahrnehmung", sondern nach "innerer" einerseits und "Wahrnehmung" andererseits sucht. Definition 78, 284 (kein Erleben), definiert 8 (kein Erleben: 12, 229, 265, 266, 274, 368, 369, 448), definieren 2 (26, 577).

      Auswertung und Dokumentation der ersten rund 30 Fundstellen, S.2 bis 73:
      Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis

      Erleben wird von Jaspers in den ersten rund 30 Erwähnungen S.2-73, nicht definiert oder näher erläutert, sondern anscheinend als allgemein verständlicher Grundbegriff verwendet, der keiner Definition oder näheren Erläuterung bedarf, auch nicht durch Querverweise, Anmerkung, Fußnote oder Literaturhinweis.

      Signierung JP4 Jaspers Allgemeine Psychopathologie 4. Auflage 1946 ff, e:= erleben, erlebt, E:= Erlebnis..., danach Anzahl der Erwähnung auf der Seite.

          Fundstellen über Google Books gesucht und gelegentlich über 5. Auflage (1948), die mir vorliegt, überprüft. 

      1. S. 2: "... Wir wollen wissen, was und wie Menschen JP4.2e1erleben, wir wollen die Spannweite der seelischen Wirklichkeiten kennenlernen. Und nicht nur das
      2. JP4.2e2Erleben der Menschen, sondern auch die Bedingungen und Ursachen, von denen es abhängt, ..."
      3. S. 8: "... Wir erfahren sie zwar in uns als bewußtes JP4.8e1Erleben und vergegenwärtigen das JP4.8e2Erleben des Anderen, sei es aus den objektiven Erscheinungen, sei es aus Mitteilungen von Berichten über das je eigene JP4.8e3Erleben. Aber auch dieses JP4.8e4Erleben ist Erscheinung. ..."
      4. S. 9: "Es ist zweitens gegenständliches Bewußtsein, ein Wissen von Etwas, und steht als solches im Gegensatz zu einem innerlichen JP4.9e1Erleben als dem Unbewußten, dem die Spaltung in Ich und Gegenstand noch abgeht. Es ist drittens Selbstreflexion. ..."
      5. S. 10: "... Oft hat ein Mensch selbst das Bewußtsein, daß ihm aus eigenen außerbewußten, unbekannten Tiefen ein JP4.10e1Erleben entgegentritt oder ihn überwältigt.
      6. Die Vieldeutigkeit dessen, was mit dem Unbewußten gemeint ist, ist zweckmäßig in folgender ..."
      7. S. 12: "... Derselbe Haschisch ruft bei einem Menschen ein stumpfes Wohlgefühl, eine polternde Lustigkeit, bei dem andern ein JP4.12e1reiches, JP4.12e2märchenhaftes, JP4.12e3seliges Erleben hervor. Dieselbe Krankheit, z. B. die Dementia praecox, ist bei dem einen durch ..."
      8. S. 23: "... 4. Es besteht die eigentümliche Tatsache, daß wir seelisch JP4.23e1erleben, ohne selbst von der Weise unseres JP4.23e2Erlebens zu wissen. Wenn Kranke z. B. gehemmt sind, was wir objektiv in der Verlangsamung der Reaktionen oder objektiv durch Einfühlen ..."
      9. S. 28: "... den Weg des Endlosen beschreiten, die Endlosigkeit versuchen, um den Stoß zu JP4.28e1erleben und - erfüllt von dem Material, das auf diesem Wege lag - den Einfall zu gewinnen, der ordnet, gliedert, übersehbar und wesentlich macht. ..."
      10. S. 42: "Was man mit einem Blick sehen, im Umgang und Unterhaltung JP4.42e1erleben, in faktischen Untersuchungen ergründen kann, das kann die umständlichste Darlegung eines Buches nicht vermitteln. Wo aber eigene Erfahrungen gemacht sind, ..."
      11. S. 47:     "Die Phänomenologie1 hat die Aufgabe, die seelischen Zustände, die die Kranken wirklich JP4.47e1erleben, uns anschaulich zu vergegenwärtigen, nach ihren Verwandtschaftsverhältnissen zu betrachten, sie möglichst scharf zu begrenzen, ..."
      12. S. 48: "zumute ist. ist der Anfang, bei dem zunächst von Zusammenhängen, vom JP4.48e1Erleben als Ganzem, erst recht von Hinzugedachtem, zugrunde liegend Gedachtem, theoretischen Vorstellungen ganz abzusehen ist. Nur das wirklich im Bewußtsein ..."
      13. S. 49: "Was wir unmittelbar JP4.49e1erleben, ist ein Beziehungsganzes, das wir in sich gliedern, um die Phänomene beschreiben zu können. Jederzeit ist dies Beziehungsganze gegründet in der Weise des JP4.49e2Raum- und Zeiterlebens, des Leibbewußtseins, ..."
      14. S. 51: "... In der Reihe der folgenden Paragraphen werden die abnormen Phänomene beschrieben, indem wir vom Gegenständlichen zum JP4.51e1Raum- Zeit-Erleben, zum Leibbewußtsein und zum Realitätsbewußtsein mit den Wahnideen, dann über die Gefühlszustände, ..."
      15. S. 54: "... daß die entsetzten und rastlosen Kranken - die dann meist noch andere heftige Störungen haben - die Gefühle als Wirklichkeit JP4.54e1erleben und Urteilserwägungen überhaupt nicht mehr zugänglich sind. Nun ist ihnen die Welt entschwunden. ..."
      16. S. 64: "Alle Kritik ist Unsinn gegenüber dem JP4.64e1Erleben des Unmöglichen (Beringer),
      17. S. 64  e) Vorstellungsanomalien. Trugerinnerungen. Wir haben die Phänomenologie der abnormen Wahrnehmungen beschrieben. Mit den Pseudohalluzinationen kamen wir zur ..."
      18. S. 65: "Es handelt sich bei solchen Trugerinnerungen um das Phänomen, daß den Kranken eine Vorstellung auftaucht von einem früheren JP4.65e1Erleben mit dem lebhaften Gefühl der Erinnerung, während in Wahrheit nichts, nicht einmal eine Grundlage wirklich erinnert, sondern alles neu erschaffen wird. ..."
      19. S. 67: "... Das JP4.67e1raum-zeitliche Erleben des Daseins können wir sinnlich nicht überschreiten, und können es auch nicht verlassen, sondern sind immer darin. Raum und Zeit nehmen wir daher nicht für sich wahr wie andere Gegenstände, sondern mit den Gegenständen nehmen wir sie wahr, und im gegenstandslosen JP4.67e2Erleben noch sind wir der Zeit inne. ..."
      20. S. 68: "... Die Universalität von Raum und Zeit verführte, sie mißzuverstehen als das Grundsein: es ist jedoch falsch, Raum und Zeit zum Sein selbst, ihr JP4.68e1Erleben zum JP4.68e2Grunderleben zu verabsolutieren. Wenn auch alles, was für uns ist. räumliche und zeitliche Gestalt hat, ..."
      21. S. 70: "Dieses JP4.70e1Erleben schließt in sich ein ursprüngliches Bewußtsein von einem Bestehenbleibenden: ohne das Gleichbleibende in derzeit kein Bewußtsein des Zeitverlaufs. Das Bewußtsein des Zeitverlaufs ist ein JP4.70e2Erleben ursprünglicher Kontinuität ..."
      22. S. 71: "... Dies JP4.71e1Erleben hat war nicht den elementaren Charakter der vorhergehenden Fälle, aber in diesem sich und die Zeit zugleich symbolisierenden Gefühl steckt auch etwas Elementares: Der Zeiger geht ganz leer voran, die Uhr läuft ganz leer..."
      23. S. 73: "Das schizophrene JP4.73e1Erlebendes Zeitstillstands, des Ineinanderfließens der Zeiten, des Zusammenbruchs der Zeit. Sehr merkwürdige, zugleich elementare und bedeutungsgefüllte JP4.73E1Erlebnisse von sinnlicher Gegenwärtigkeit und metaphysischer ... "



    Literatur (Auswahl) > Links.



    Links (Auswahl: beachte)
    Allgemeine Psychopathologie 1923, 3. A. [Online-PDF]
    Allgemeine Psychopathologie 1946, 4. A. [GB]



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___


    Querverweise
    Standort: Erleben und Erlebnis in Karl Jaspers Allgemeiner Psychopathologie.
    *
    Allgemeine Psychopathologie - Jaspers 1948 (5.A.). Hilfsseite zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF). Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen - Psychiatrie.
    Haupt- und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
    Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Inhaltsverzeichnis site: www.sgipt.org
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Erleben und Erlebnis in Karl Jaspers Allgemeiner Psychopathologie. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Jaspers.htm

    Copyright & Nutzungsrechte
    Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht  inhaltlich verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle benutzt werden. Das direkte, zugriffsaneignende Einbinden in fremde Seiten oder Rahmen ist nicht gestattet, Links und Zitate sind natürlich willkommen. Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden. Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus  ...  geht, sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.


    __Ende_Erleben und Erlebnis in Karl Jaspers Allgemeiner Psychopathologie__Datenschutz_Überblick__Rel. Beständiges _Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ English contents__ Service_iec-verlag__Dienstleistungs-Info * Mail: sekretariat@sgipt.org_ Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    korrigiert: 25.12.2022 irs Rechtschreibprüfung und gelesen




    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    25.12.2022    irs Rechtschreibprüfung und gelesen
    25.12.2022    Vorläufiger Abschluss (noch nicht zweit korrigiert)
    24.12.2022    Sichtungen und Auswertungen
    23.12.2022    angelegt.